blog img

Wie die Digitalisierung einen Beitrag zur Steigerung der Wertschöpfung in der Stahlindustrie leisten kann

In Zeiten der Krise gilt es für Stahlunternehmen mehr denn je, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern Chancen zu erkennen und zu handeln. Gerade jetzt sollten Digitalisierungsinitiativen verfolgt werden, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Dabei müssen nicht unbedingt eigene Lösungen entwickelt werden, da es auch Lösungen am Markt gibt, die in die eigene Systemlandschaft eingepasst werden können.

In einem dynamischen Umfeld wird aktuell die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie getestet – Druck auf die Unternehmen entsteht beispielsweise durch die Kosten von Kapitalbindung, Überproduktion (Grebe 2017, S. 30) und eine drohende Wirtschaftskrise durch die Corona-Pandemie (Sachverständigenrat 2020), was eine Gefahr für Wachstum in der Branche darstellt. Ein fehlendes globales Level Playing Field erhöht den Handlungsdruck auf die Branche (WV Stahl 2018/2019, S. 9). Es gilt, Lösungswege zu identifizieren und die Frage zu beantworten, ob diese kostengünstig und effektiv umsetzbar sind.


Auch wenn strukturelle Probleme im politischen Raum gelöst werden müssen, können Unternehmen heute Maßnahmen ergreifen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Im Folgenden soll eine Vision einer integrierten Digitalisierung im Bereich des Supply Chain Management einen möglichen Lösungsweg für Stahlhersteller aufzeigen. Dazu werden die Kapitalbindung sowie die Kundenbindung für Wachstum als Handlungsfelder betrachtet.

Die weltweite Überproduktion von Stahl (WV Stahl 2018/2019, S. 9) stellt ein strukturelles Problem für die Branche dar und hat eine hohe Kapitalbindung und ein negativer Einfluss auf den Cashflow in den betreffenden Unternehmen zur Folge.

Durch ein zuverlässiges Forecasting lassen sich z.B. Produktion und Lagerbestand sowie in der Folge die Kapitalbindung optimieren. Grundlage für ein solches Forecasting sind Daten aus der Supply Chain und deren strukturierte Analyse. Echtzeit-Daten von Aktivitäten sowie Lagerbeständen bei Akteuren in der Supply Chain können über Big Data Analysen mittels Künstlicher Intelligenz ausgewertet werden, frühzeitig Bedarfe aufzeigen und Entscheidungsprozesse datenbasiert beschleunigen.

Hinsichtlich der Kundenbindung kann deren Stärkung für Wachstum genutzt werden, die folglich einen Wettbewerbsvorteil darstellen kann (Grebe 2017, S. 30). Eine engere Vernetzung mit den Kunden, z.B. durch eine positive User Experience, kann sich positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken.
Hohe Qualität und guter Service reichen, wie die Bemühungen einiger Hersteller zeigen, allein nicht mehr aus, um Kunden an sich zu binden. Beispiele dafür sind Webshop Lösungen (Fraunhofer 2019, S. 13) oder die umfassende Vernetzung von betrieblichen Systemen mit einer Einbindung der Kunden über Omnichannel-Ansätze (Thyssenkrupp 2018). Der Trend geht hin zu einer stärkeren Serviceorientierung und einfacheren Auftragsabwicklung. Die Digitalisierung von Prozessen soll für alle Nutzer eine komfortablere Auftragsabwicklung ermöglichen. Wird beispielsweise ein Produkt über einen Großhändler, ggf. einen Zwischenhändler an den Endverarbeiter verkauft, können z.B. zugehörige Prüfbescheinigungen bequem und automatisiert bei jeder Transaktion den jeweiligen Akteuren zur Verfügung gestellt werden. Qualität und Hersteller-Service sind neben Informationen zur Produktverarbeitung digital und übersichtlich verfügbar. Zudem kann somit jederzeit die Echtheit verifiziert und das Vertrauen in das Produkt weiter gestärkt werden.

Digitalisierungsmaßnahmen im Bereich der Supply Chain von Stahlherstellern, die hier aufgeworfen wurden, schaffen Transparenz und sammeln bisher unzugängliche Daten und machen diese auswertbar. Dies hat Vorteile für Hersteller und ihre Kunden. Hersteller erfahren mehr über Ihre Produkte und deren Verarbeitung und können Optimierungen in der Supply Chain, wie z.B. Lagerbestände, Lieferzeiten, Prognosen, R&D und insbesondere Vertrieb vornehmen. Kunden werden enger an die Hersteller gebunden, werden in ihrem Produktvertrauen bestärkt und können Prüfbescheinigungen bzw. Daten zu den erworbenen Produkten einfacher verwalten. Da die Programmierung von IT-Lösungen mit diesen Funktionen bei Stahlherstellern erst durch Qualifikation der Mitarbeiter erreicht werden kann (PWC 2014, S. 37) und eine Eigenentwicklung somit sehr kostspielig sein kann, empfiehlt es sich, externe Lösungen zu vergleichen.

Eine solche Lösung wird durch die innovative und hochspezialisierte ETIV-System GmbH aus Köln angeboten. Die Online-Plattform bietet Herstellern als End-to-End Echtzeit-Verifikationssystem eine bedarfsgerechte Lösung und erfordert keinen zusätzlichen IT-Aufwand.

Das System bringt erstmalig Transparenz in die Supply Chain, von der Herstellung bis zum Endverarbeiter. Prüfbescheinigungen, z.B. vom Hersteller, werden im System hinterlegt und automatisch ausgelesen (z.B. Gewicht, Maße, Produkteigenschaften). Diese Informationen werden in ein von ETIV-System erzeugtes, neues, nicht fälschbares, digitales Zertifikat übertragen, während die Original-Prüfbescheinigungen wie ein E-Mail Anhang unverändert erhalten bleiben. Diese Zertifikate werden beim Kauf eines Produktes individuell anhand aktueller Transaktionsdaten (z.B. aktuelle Cuthistorie) neu ausgestellt, enthalten dann in einer Version für den Verkäufer die bestehende Restmenge und für den Käufer die erworbene Menge. Das bis zur Transaktion gültige Zertifikat wird ungültig. Die Zertifikate werden von den Nutzern in einer Blockchain-basierten Cloud verwaltet und dienen als virtuelle Sensoren, die eine Datenerhebung in Echtzeit entlang der Supply Chain vornehmen. Die erhobenen Datenmengen werden mithilfe einer eigens von ETIV-System entwickelten Künstlichen Intelligenz ausgewertet und liefern mit einer zusätzlichen Visualisierung eine Datenbasis für Entscheidungsträger. Dies ermöglicht Herstellern ein Forecasting sowie die Grundlage für Optimierungen z.B. von Lagerbeständen, Lieferzeiten, Prognosen und Vertrieb. Durch die Fälschungssicherheit der Zertifikate haben Kunden eine Sicherheit für Qualität und Service, sie können die Daten zu ihren Produkten einfach verwalten und werden somit enger an die Hersteller gebunden. Die Lösung von ETIV-System ist zudem als externer Dienstleister kostengünstig und einfach umsetzbar. Auf Wunsch erfolgt eine Anbindung an eigene Systeme, um die Effektivität der Lösung weiter zu steigern.

Literatur:

  • Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung – IPA, 2019: Digitalisierung im Branchenfokus, Stahl- und Metallhandel, Aktueller Stand und künftige Bedarfe an Digitalisierungslösungen für die Anarbeitung in Stahl- und Metallhandelsbetrieben und Service-Centern, Stuttgart
  • Grebe, Prof. Dr. Lothar, 2017: Digitalisierung im Stahlgeschäft – ein Überblick, in: Stahlmarkt, Ausgabe 8, 2017
  • Pricewaterhousecoopers, 2014: Industrie 4.0, Chancen und Herausforderungen der vierten industriellen Revolution
  • Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 2020: Die Gesamtwirtschaftliche Lage angesichts der Corona-Pandemie, Sondergutachten, 22. März 2020, Wiesbaden
  • Thyssenkrupp, 2018: Pressemitteilung: thyssenkrupp Materials Services wird ‚omni-fit‘, 18.04.2018
  • Wirtschaftsvereinigung Stahl, 2019: Engagement für Stahl – Jahresbericht 2018/2019, Düsseldorf

Wir verwenden Cookies, insbesondere auch zur Analyse unserer Webseite. Hier willigen Sie in die Nutzung von Cookies ein. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Datenschutzerklärung